Was die Fütterung angeht … Smilla's Geschichte Teil 1

         

Was die Fütterung angeht …

Mal ganz vorab gesagt, ich denke mal, jeder Frettchenhalter oder der, der es vielleicht noch werden möchte, informiert sich VOR der Anschaffung genauestens über die Haltung und insbesondere die Fütterung seiner Frettchen, und auch ich habe natürlich vorher gewusst, dass es wirklich am aller aller aller…allerbesten und am natürlichsten ist, Frettchen mit richtigem echten Frischfleisch zu versorgen (dem natürlich alle Futterzusätze extra beigemischt werden müssen, die das Fleisch so NICHT enthält), aber wenn einem viele Bücher, Futtermittelhersteller und sogar Tierärzte bestätigen, dass eine ausschließliche Versorgung mit Trockenfutter und ab und zu mal ne Dose Katzenfutter völlig ausreichend ist, dann kann ich natürlich auch die Frettchenhalter irgendwo verstehen, die aus Bequemlichkeitsgründen (sei es nun, weil es nicht jeder so lecker findet, halb angetrocknete Fleischbrocken in Spielhölen, -röhren, -tunneln, hinter Schrankwänden, Sofas oder sogar im eigenen Bett wiederzufinden oder einfach aus Kostengründen, oder, oder, oder …) ausschließlich Trockenfutter und ab und zu mal ne Dose Katzenfutter füttern!

Nach meiner jüngsten Erfahrung kann ich aber wirklich nur jedem raten:

                              FÜTTERT FRISCHFLEISCH!!!

                                           UNBEDINGT!!!

                       UND ZWAR SO FRÜH WIE MÖGLICH …!!!

      (… Es müssen ja nicht unbedingt ganze Futtertiere sein …!)

Das ist Smilla´s und meine Geschichte:

Ich habe meine beiden ersten Frettchen, zwei Fähen, die ich „Smilla“ und „Lumumba“ gekauft habe, „gebraucht“ übernommen! Sie waren 1 Jahr und ½ Jahr alt, Mutter und Tochter!

Bis zu dem Zeitpunkt als sie zu mir kamen kannten beide anscheinend nur Trockenfutter! Ich hab das dabei auch erstmal belassen, da mir auch verschiedene Tierärzte bestätigt haben, dass im Trockenfutter ALLES drin sei, was Frettchen so brauchen. Ab und zu gab´s dann mal zusammen mit meinen beiden Katern ne Dose Katzenfutter, die aber nicht mit großer Begeisterung von meinen Frettchen gefressen wurde!

Erst als ich dann ein halbes Jahr später noch einen Rüden (Welpen) dazu nehmen wollte und so auf die „Frettchen vom Deich“ gestoßen bin (ein „Frettchen vom Deich“, nämlich mein „Bisquit“, wurde es allerdings dann doch erst etwas später als geplant …), habe ich mich sehr schnell von der Frischfleischfütterung überzeugen lassen!

Und genau das war das Problem! ICH habe mich schnell davon überzeugen lassen!!! Mein Rüde Velvet, den ich ja dann schon im Alter von ein paar Wochen von Dose auf Fleisch umgestellt habe, und auch meine Fähe Lumumba machten keine Probleme!

Aber meine Smilla verweigert komplett jeglichen Kontakt mit Frischfleisch!

Sie mag es einfach nicht!!! Absolut nicht! Und überhaupt nicht! Sie rührt es nicht an, geht rückwärts aus dem Frettchenzimmer, wenn sie nur den Geruch in die Nase bekommt oder kriegt sogar – man kann es kaum glauben, stimmt´s Sabine ?! – das WÜRGEN!!! Ganz im Ernst!!!

Ich hab wirklich ALLES mit ihr versucht!!!

Tja, und um ehrlich zu sein, habe ich mir dann nicht weiter große Gedanken drum gemacht!

„Ist zwar irgendwie blöd, aber ich kann sie ja nicht zwingen …“!

Da meine Frettchen komplett in freier Wohnungshaltung leben, zusammen mit meinen beiden Katern, haben Smilla & Co. jederzeit Zugang zu ihrem Frettchentrockenfutter und zu dem Katzentrockenfutter, alles hochwertige teure Futtersorten, da mein einer Kater Blasenprobleme hat gibt´s für die Kater extra „Urinary“ von „Hill´s“, also wird sie sich schon nehmen was sie braucht, meine Smilla, so hab ich geglaubt …

Und dann nahm das Schicksal seinen Lauf:

Smilla ging es plötzlich sehr schlecht! Sie war schlapp und müde, hat mich an der Haustür nicht mehr begrüßt (sie ist sonst immer die erste, die sich freut, wenn ich nach Hause komme!), kam mich morgens nicht wecken! Ich hab das sofort gemerkt, dass sie irgendwie ganz komisch ist! Sie hat sich immer so ganz flach auf dem Boden gelegt und wollte mit den anderen nicht spielen und mit mir auch nicht! Auf den Arm mochte sie auch nicht! Sie wollte einfach in Ruhe gelassen werden! Dann habe ich bemerkt, dass sie immer versucht auf Klo zu gehen (Smilla ist mein sauberstes Frettchen :o)!), immer wieder, aber dass es irgendwie nicht ging!

Ich hab dann gedacht, dass sie vielleicht Verstopfung haben könnte oder so was!

Als es am nächsten Tag nicht besser wurde, war ich mit ihr beim Tierarzt! Die Tierärztin stellte fest, dass sie hohes Fieber (40 °C) hatte, und gab ihr vorsorglich auch gleich etwas Entzündungshemmendes! Dann versuchte sie auch bei der Tierärztin auf dem Tisch zu pischern, es kam aber nur ein kleiner Tropfen! Die Tierärztin hielt so ein Teststäbchen rein und es war Blut im Urin!

Blasenentzündung!!!

Das war die erste Diagnose!

Woher auch immer ein Frettchen in reiner Wohnungshaltung die auch haben kann …

Das Fieber ging noch am selben Tag runter, aber die Antibiotika schlugen nicht an! Smilla war zu Hause nur noch unterwegs auf sämtlichen Katzentoiletten (ich habe davon 8 Stück in meiner Wohnung …)! Pischern ging nur unter großen Schmerzen und es kam kaum was raus. Smilla und ich waren jeden morgen ab 4:00 Uhr auf, weil sie ständig versuchte auf´s Klo zu gehen … Sie tat mir schrecklich leid!

Weil es nicht besser wurde, sind wir wieder zum Tierarzt und Smilla musste dann dort bleiben, damit sie genügend Flüssigkeit zugeführt bekommen konnte. Es wurden Röntgenbilder und Ultraschall von der Blase gemacht, alles sah irgendwie normal aus, nichts Schlimmes, so war die erste Aussage von der Tierärztin, es sei komisch, dass es Smilla trotz Antibiotika nicht besser gehen würde …

Die Blase wurde dann punktiert, um zu gucken, was da los ist, und die Blase war voll mit Eiter!!! Es war der Tierärztin unerklärlich, wie da so viel Eiter reinkommen konnte, weil das Ultraschallbild, ebenso wie das Röntgenbild, völlig unauffällig waren!

Als Smilla´s Zustand nach mehreren Tagen unverändert war, habe ich mit der Tierärztin besprochen, dass sie Smilla operieren solle, um einfach zu gucken, was mit Smilla´s Blase denn nun los sei!

Die Tierärztin hatte zwischenzeitlich den Verdacht geäußert, dass es möglicherweise gar nicht die Blase sei, sondern vielleicht die Gebährmutter (falls Smilla nicht richtig kastriert worden wäre, hätte das sein können), denn das Komische an der ganzen Sache sei, so die Tierärztin, dass die Blase auf jedem Ultraschallbild immer gleich aussah! Sie meinte, dass könne bei einer Blase eigentlich nicht sein, denn eine Blase würde immer etwas anders aussehen, je nachdem wie voll sie eben gerade ist.

Deshalb haben wir uns also entschlossen Smilla „aufzumachen“!

Ich hab mir solche Sorgen um meine Püppi gemacht!!!

Und als dann der Anruf von der Tierärztin kam, konnte ich das fast nicht glauben …

Die Tierärztin sagte, sie habe aus Smilla´s Blase einen Blasenstein entfernt, der so groß sei wie ihre komplette Blase (deshalb war er auch weder auf dem Röntgenbild noch auf dem Ultraschall zu sehen, was ja auch völlig logisch ist, wenn er die Blase komplett ausfüllt)!!! Sie habe noch niemals einen Blasenstein gesehen, der im Verhältnis zur Körpergröße des Tieres so groß sei, wie der von Smilla!

Es war eine ziemlich große OP! Der Schnitt war fast über den ganzen Bauch!

Ich habe Smilla jeden Tag beim Tierarzt besucht, so wie ich es arbeitstechnisch und zeitlich hinbekommen habe sogar zweimal!

Ich hatte solche Angst, dass sie es vielleicht nicht schafft!!!

Die Tierärztin sagte, es käme jetzt darauf an, ob die Blase überhaupt wieder zusammenwächst! Wenn nicht, dann würde es Smilla schlagartig wieder sehr schlecht gehen! Sie müsste unter ständiger Beobachtung bleiben, sie dürfe nicht mit den anderen zusammen und weder spielen, toben, springen, laufen, klettern usw., eigentlich gar nichts was Frettchen eben gerne so machen, wenn es ihnen gut geht …

Tja, so habe ich Smilla dann am 4. Tag nach der OP mit nach Hause bekommen und hatte sie fortan unter strenger Beobachtung! Sie hat mich sogar eine Woche lang jeden Tag in die Firma begleitet (DANKE an dieser Stelle noch mal an meine super super super lieben Chefs, die mir das erlaubt haben, denn anders hätte ich das nicht organisiert bekommen …!!!)!

Aber leider sollte man nun nicht denken, dass es das dann damit gewesen wäre, Stein raus und alles ist gut …

NEIN!!!

So ein Stein kommt ja eben nicht einfach so …

Ich musste erstmal die „Steinanalyse“ abwarten! Natürlich habe ich gegrübelt und gegrübelt, wie es überhaupt dazu kommen konnte, ich meine Smilla frisst ja nun schon extra das super teure extra für blasenkranke Katzen hergestellte Futter, was mein Kater haben muss, EXTRA gegen Struvit!!! Wie kann so was dann passieren???

Schon länger hatte ich den Verdacht, dass unser Wasser in Pinneberg einfach zu kalkhaltig ist! Die Kater von zwei Freundinnen von mir haben nämlich auch Blasensteine, mein Kater hat ständig Blasenentzündung und nun auch noch Smilla …

Es musste also am Wasser liegen!!!

Ich habe dann stilles Mineralwasser gekauft! Aber die Tierärztin sagte, das sei kalkhaltiger als man so denkt …

Also musste dann umgehend ein BRITA-Filter her! Meine Tiere bekommen also fortan nur noch Brita gefiltertes Wasser!

Aber die Steinanalyse ergab dann

STRUVIT!!!

Das bedeute, dass Smilla bisher absolut falsch ernährt worden ist!

Man hatte Smilla beim Tierarzt zwar inzwischen einigermaßen gut auf diese kleinen teuren Katzenfutterbeutel mit Nassfutter für blasenkranke Katzen (Hill´s C/D) umgestellt, aber die Tierärztin sagte, dass das Problem sei, dass ALLE auf dem Tierfuttermarkt erhältlichen Katzenfuttermittel für blasenkranke Katzen für Frettchen NICHT geeignet seien, da Frettchen viel mehr PROTEINE bräuchten als Katzen!

Das war ja nun ein Widerspruch in sich, denn dieses spezielle Blasenfutter für Katzen enthält extra WENIG Proteine, da das wohl für die Blase bekömmlicher ist, Smilla brauchte aber einerseits viele Proteine, trotzdem aber diesen Zusatz der eben in Katzenfutter für blasenkranke Katzen drin ist!

Außerdem sollte sie „weg von dem Trockenfutter“ und wenn Trockenfutter, dann wieder ausschließlich nur für Frettchen, und zwar das mit dem höchsten Proteingehalt!!!

Am allerbesten sei es aber, wenn man es schaffen würde, Smilla komplett auf die Fütterung von MÄUSEFLEISCH umzustellen!!!

Mäusefleisch sei die natürlichste Ernährung für Frettchen (und eigentlich auch für Katzen), denn das wäre das Futter, von dem sie sich in „freier Wildbahn“ ernähren würden, da sei komplett alles drin, was Frettchen also brauchen würden, insbesondere viele Proteine!

Schön und gut …

Aber WIE soll man einem Frettchen, dass außer seinem verdammten Trockenfutter allerhöchstens mal eine Leckerstange oder etwas Obstbrei für Babies anrührt, erklären, dass es fortan eigentlich nur noch Mausfleisch fressen soll???????????????????????????

Mit Hilfe von Sabine und Holger, wurde dann wirklich der absolut proteinreichste und extra Smilla gerechte Mäusefleisch-Küken-Protein-Brei-Mix-Cocktail hergestellt, den man sich nur vorstellen kann!

Tja, und das Resultat sieht man dann auf dem Foto :o( …

SMILLA MAG ES NICHT!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Nur mir zu Liebe hat sie ein ganz bisschen vom Löffel geschleckt und sich danach komplett verweigert! Auch der Versuch ihr einen halben Teelöffel Mausfleischbrei unter das Katzen-Blasen-Nassfutter zu mischen scheiterte bis jetzt kläglich! Auch sonstige proteinreiche Nahrungsmittel wie z. B. Hüttenkäse oder Quark rührt sie nicht an! Dann frisst sie lieber gar nichts! Einzig Thunfisch schmeckt ihr, aber davon kann man ein Frettchen natürlich nicht ausschließlich ernähren! Smilla ist einfach total krüsch! Meinen anderen Frettchen so was schmackhaft zu machen, wäre einfacher, denn sie fressen Fleisch! Und meinem Kater Buddy schmeckt das Mausfleisch ganz vorzüglich! Mit Smilla weiß ich nicht mehr weiter! Wir haben wirklich ALLES versucht!!! Nachdem mir die Tierärztin, mit der ich weiterhin in Kontakt bin, nun auch noch sagte, dass sie sich jeden Tag wieder darüber freut, dass Smilla es überhaupt „geschafft“ hat, denn die Chance, dass diese kleine Blase überhaupt wieder zusammenwächst war sehr gering, mache ich mir natürlich wieder schreckliche Sorgen um Smilla! Die Tierärztin sagte, dass man logischerweise diese Blase nicht unbegrenzt oft wieder operieren kann (und außerdem ist so eine OP - nebenbei gesagt - auch nicht gerade günstig …), und, dass der Blasenstein auf jeden Fall wiederkommen wird, wenn ich es nicht schaffe, Smilla´s Fütterung umzustellen! Ich bin verzweifelt!!! Sabine´s Tierärztin hat nun geraten Smilla das proteinhaltigste Frettchenfutter zu besorgen, was es überhaupt gibt (und das mache ich auf jeden Fall, koste es was es wolle …) und immer ein bisschen Blasenfutter für Katzen beizumischen, damit der Wirkstoff mit drin ist, der das Struvit zerstört, aber das ist eigentlich keine ideale Lösung! Aber, man kann sie leider nicht zwingen Fleisch zu fressen … Außerdem muss dafür gesorgt werden, dass Smilla ausreichend viel Flüssigkeit aufnimmt, da das Trockenfutter dem Körper auch noch Flüssigkeit entzieht, und da sie kein Fleisch frisst … :o(!!! Die Blase muss nämlich ständig „in Arbeit“ bleiben! Sie bekommt jetzt also immer mal etwas verdünnte Katzenmilch, Obstbrei, Babyfolgemilch usw., nur damit sie überhaupt mehr Flüssigkeit zu sich nimmt als sie eben von sich aus tut, aber eine Frettchengerechte Ernährung ist das NICHT, da brauche ich mir nichts vorzumachen!!! Ich freue mich jeden Tag, dass ich meine Smilla noch habe und Sabine, Holger und ich suchen auch weiterhin nach der perfekten Lösung, aber Smilla macht es uns wirklich schwer … und ich will gar nicht darüber nachdenken, was passieren wird, wenn wir es nicht hinkriegen und der blöde Stein wiederkommt … Ich versuche auch weiterhin ihr Mausfleisch unterzujubeln, aber Smilla ist zu schlau, nur ein kleines bisschen Mausfleisch und sie rührt das Futter nicht mehr an! Deshalb kann ich nur sagen:

!!!Fleisch, Fleisch und noch mal Fleisch!!!

Und sowieso von klein auf an versuchen so „kreativ“ und abwechslungsreich wie möglich zu füttern, damit die Fretts gar nicht erst so krüsch werden wie meine Smilla! Man hat es dann wirklich leichter, auch um mal Medikamente untermischen zu können oder so …

Tja, das ist also unsere Geschichte, Smilla´s und meine …

Vielleicht denkt Ihr mal drüber nach … Liebe Sabine, lieber Holger, an dieser Stelle noch 1000 x DANKE von Smilla und mir (na ja, eher wohl von mir als von Smilla, denn Smilla, die doofe Nuss, ist nach wie vor ja leider nicht sehr begeistert von unseren Bemühungen … ;o))!!!) für die tolle sowohl seelische als auch organisatorisch tatkräftige Unterstützung!!! Smilla, Lumumba, Velvet, Bisquit (und bald auch der kleine Bailey) und ich freuen uns schon ganz doll auf  unseren nächsten Besuch bei Euch, und den nächsten, und den nächsten, und den nächsten …

Katinka 26. Juni 2008

                                                 

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