Verhalten

 

So sprechen Frettchen

Sie keckern, fiepsen, machen Buckel und zittern. Frettchen haben ein reichhaltiges Verhaltensrepertoire - und somit immer viel zu sagen !

Dumpfes , leise "Muckern"

Ein Frettchen , das versonnen vor sich hin gluckst , dabei herumspaziert und schnüffelt , ist zufrieden . Es hat vielleicht etwas Feines entdeckt oder freut sich einfach seines Lebhens . Auch dient das "Muckern" oder "Gackern" dazu , Artgenossen Hallo zu sagen . Untereinander wird oft eifrig gegluckst .

Hüpfen, Keckern und Nicken

Wesentlich "dramatischer" geht es oft beim lustigen Spielen zu . Frettchen sind bekannt für ihre wilden , lauten Balgereien . Es scheint Ihnen großen Spaß zu machen , sich keckernd mit Artgenossen zu kugeln und dabei wie Gummibälle herumzuspringen . Manchmal hört es sich fast so an , als würden die Tiere kichern . Oft nicken Frettchen mit dem Köpfchen oder schütteln es - dies ist als übermütige Spielaufforderung zu verstehen . vFrettchen , die ein solches Verhalten an den Tag legen , sind ausgesprochen gut gelaunt und zufrieden .

 

Schwanzwedeln
Das Schwanzwedeln ist definitiv ein Zeichen von : Karacho jetzt gehts los....bzw große Aufregung . Gehts gleich zum Angriff, dann muss gespielt werden .

Buckel machen und Fell sträuben

Ähnlich wie Katzen machen Frettchen erfahrungsgemäß ein Buckel , wenn sie sich fürchten und gleichzeitig drohen . Damit wollen sie dem "Gegner" Angst einjagen und sich größer machen , als sie sind . Oft laufen sie dabei Rückwärts und fauchen . Ein Frettchen mit gesträubtem Fell und Schwanz ist sehr aufgeregt . Es hat vielleicht einen fremden Artgenossen erschnuppert oder hat Angst .

Fauchen  

Diese Lautäußerung bedeutet in der Regel ebenfalls , dass das Frettchen droht oder es etwas beunruhigt . Frettchenhalter berichten , dass manche Tiere recht oft frauchen , um damit wohl Erstaunen zum Ausdruck zu bringen und so regelmäßig auf etwas oder jemanden reagieren , das bzw. den sie nicht kennen . Fraucht das Frettchen kurz und laut und sträubt dabei das Fell , ohne zurückzuweichen , kann es auch eine Warnung sein . Das Tier ist aufgebracht und "kampfbereit".

Zittern

Bei Frettchen lässt sich des Öfteren ein Zittern beobachten . Dies scheint jedoch nichts mit Kälte zu tun haben , sondern ist wahrscheinlich ihre Methode , den Kreislauf nach dem Schlafen in bisschen in Schung zu bringen . Kein Grund zur Sorge .

Zwicken macht Spaß - oder ?

Ein Tier zwickt nicht grundlos feste zu oder beißt gar, es sei denn, es liegen Verhaltensstörungen vor. Vielleicht hat es Angst, ist krank, leidet unter Schmerzen oder hat schlechte Erfahrungen gemacht. In diesen Fällen sollte man behutsam mit dem Tier umgehen und es notfalls vom Arzt untersuchen lassen. Manchmal können aber auch kleine Veränderungen in der Wohnung oder dem Tagesablauf das Verhalten eines Tieres ändern. Ist das Frettchen neu in der Lebensgemeinschaft, legt sich das Beißen in der Regel nach ein paar Tagen wieder.

Normales Zwicken hingegen stellt eine der Möglichkeiten dar, um sich gegen den aus der Tierperspektive sehr großen Halter bemerkbar zu machen. Wie alle Tiere nehmen Frettchen auch Angst beim Halter wahr. Nur wenn mit dem Tier unbefangen und letztlich auch konsequent umgegangen wird, erlangt es Respekt vor dem Halter. Generell gilt: Ein Tier darf man nicht zu hart bestrafen oder gar schlagen - es kann schon nach wenigen Malen aggressiv und verhaltensgestört werden.

Um Frettchen das Beißen abzugewöhnen, gibt es einige Möglichkeiten:Legt man ein altes benutztes (nicht gewaschenes) T-Shirt in die Hängematte, gewöhnt sich das Frettchen an den Eigengeruch des Halters.Bevor das Frettchen zubeißt, sollte man den Arm oder die Hand anspannen und beim Biß möglichst keinerlei Reaktion zeigen. Der verursachte Schmerz ist gering und das Tier wird bald die Lust daran verlieren.

Von oben kommende Hände erschrecken ein Tier häufig und werden als Bedrohung aufgefaßt. Der Griff zum Frettchen sollte für das Tier zumindest anfänglich sichtbar sein. Mit Leckerchen erreicht man schnell einen Vertrauensaufbau - schließlich ist es möglich das Tier in jeder Lebenslage hoch zu nehmen. Besonders bewährt hat es sich, ab und zu Vitaminpaste auf die Hand zu streichen.
Beißt das Frettchen zu, während es auf dem Arm gehalten wird, sollte man es noch eine kurze Zeit dort belassen, denn bei einem sofortigen Absetzen auf den Boden merkt sich das Tier den Vorgang. Beißen wird mit Loslassen assoziiert und so wird es immer dann beißen, wenn es wieder auf den Boden gesetzt werden möchte.
Wird beim Spielen fest zugezwickt, sollte man laut und in einer besonderen Stimmlage "Nein" sagen. Frettchen können mit der Zeit lernen, leise und laute sowie weiche und harte Laute zu unterscheiden. Dennoch ist der Erfolg oft nur mäßig.
Man kann das Frettchen anpusten, damit es erschrickt. Diese Methode funktioniert in der Regel jedoch nur wenige Male!(Bin ich nicht dafür)
 Zwickt das Frettchen häufig sehr fest zu, sollte man es direkt danach sanft im Genick nehmen (Tragschlaffe)(und dann ein Nein sagen) und schütteln(ist nicht so gut,ist meine Meinung). Diese Methode wenden Fähen auch bei ihren Welpen an.
Zurückzwicken ist erlaubt ;-)

Thema: (4.6) Wie stelle ich mein neues Frettchen meinen alten vor?

[Dieser Abschnitt wurde von Kelleen Andrews geschrieben, mit Ergänzungen von mir und anderen. Danke Kelleen !]

Rangordungsstreitigkeiten sind normal, wenn Frettchen sich kennenlernen. Die Heftigkeit kann von fast nicht existent bis zum offenen Krieg rangieren. Bereite dich auf das Schlimmste vor, und sei froh wenn es besser abläuft. Geduld ist die wichtigste Tugend. Meistens ist nach 3-14 Tagen alles in Ordnung, aber manchmal kann auch nach 3, 5 oder sogar 7 Monaten immer noch kein Frieden erreicht werden. Frettchen, die 2 oder mehr Jahre nicht mehr mit anderen Frettchen zusammen waren, brauchen länger zur Anpassung. Denk daran, das Dein Ziel zuletzt die Arbeit wert ist und das 2 oder mehr Frettchen zu halten, die sich gegenseitig lieben und miteinander spielen, die grösste Freude sein wird, die du - und sie - jemals kennen.
Viele Verfahren können benutzt werden um den Übergang zu erleichtern. Es gibt keine Universalmethode die bei allen Frettchen funktioniert, eine Kombination hat die beste Chance auf Erfolg. Versichere allen Frettchen immer wieder, das alles OK ist und das sie geliebt werden.
* Das wichtigste: Stelle sicher das der Neuankömmling geimpft [9.2] und frei von Krankheiten ist, vor jeglichem Zusammentreffen. Du könntest Dich auch für eine Quarantäne für den Neuankömmling œber eine oder mehr Wochen entscheiden.
* Wenn möglich, und wenn Du genau weisst, dass die Frettchen bei dem Züchter der dem Tierheim alle gesund sind und nicht einer Staupeinfektion ausgesetzt waren, dann nimm Dein derzeitiges Frettchen mit, wenn Du Dir ein neues Frettchen holst, so das es sich seinen neuen Freund selber aussuchen kann. Es kann auch sein das ein Paar besser in eine existierende Gruppe passt, in der ein Einzelnes mehr Probleme haben kann. Ein junger Neuankömmling kann ein Vorteil sein, braucht aber mehr Fürsorge. Da ein Jungtier sehr zart ist, kann espassieren, dass das vorhandene Frettchen sehr rauh mit ihm spielt, so das du es in einem extra Käfig halten musst, bis es grösser ist. Ein Jungtier das ständig angegriffen und von einem aggressiven Frettchen herumgeschleppt wird, kann entweder ernsthaft verletzt oder so traumatisiert werden, das es niemals mehr etwas mit anderen Frettchen zu tun haben will. * Stelle sicher, das das erste Kennenlernen auf völlig neutralem Gebiet stattfindet - nicht nur in einem unbenutzten Raum Deiner Wohnung, sondern vorzugsweise bei jemand anderem, oder an irgendeinem anderen Platz, wo keines der Frettchen jemals auch nur in der Nähe war. Es hilft auch, wenn andere Frettchen oder Ablenkungen da sind. Ein anderes Frettchen kann als Feind aufgefasst werden, eine Gruppe als ein Fest!
* Wenn Du bei einer sofortigen Vorstellung Bedenken hast, halte den
Neuankömmling in einem extra Käfig in der Nähe des Käfigs Deines derzeitigen Frettchens. Lasse häufige überwachte Besuche zu, und lass nur ein Frettchen auf einmal zum Spielen raus. Das neue Kerlchen kann sich dann erstmal mit der neuen Umgebung vertraut macnen und das etablierte Frettchen wird nicht das Gefühl haben, bestraft zu werden. Tausch ihr Bettzeug immer wieder untereinander, so das sie sich an den Geruch des anderen gewöhnen. * Bade die Frettchen sofort, so das sie gleich riechen. Sie zusammen zu baden, kann auch helfen, da gemeinsames Leid Freundschaft stiftet. Du kannst auch Vanille Extract auf ihre Nasen schmieren, um ihren Geruchssinn zu verwirren, und
Bitter Apple (Anm. d. Üb.: Es gibt ein ähnliches Präperat in Deutschland, es ist die Tinktur, die man auf die Fingernägel von Kindern gibt, so dass sie nicht Nägel beissen. Vollkommen unbedenklich, schmeckt aber furchtbar:)) auf ihr Genick, um sie davon abzuhalten sich zu beissen.Ferretone oder Nutri-Cal (Anm.d.Üb.: In Deutschland nicht erhältich, einfach Vitaminpaste für Hunde und Katzen nehmen)auf ihre Gesichter geschmiert, wird auch eher zum Abschlecken, als zum Beissen einladen.
* Fang damit an, das Du beide Frettchen festhälst und sie nur einander
beschnuppern lässt. Wenn Du ein gutes Gefühl hast, lass ihnen Stück für Stück mehr Freiheit miteinander umzugehen. Erwarte Kämpfe, aber überwache sie, falls sie zu gewaltätig werden. Wenn Du balgende Frettchen auseinander ziehst und der Verlierer sofort zurück kommt um weiterzumachen, dann spielen sie sicherlich nur etwas rauh miteinander. Ein Frettchen, was mit einer ruckartigen Bewegung zubeisst und seinen Gegener heftig schüttelt oder an seiner Haut zieht ist agressiver als bei normalen Rangordnungsbalgereien. Wenn Du sie alleine lässt, kann es bei einem der Frettchen mit einem zerbissenen Nacken, der sich entzündet
oder schlimmerem enden. Normalerweise wird ein Frettchen, das verletzt wird ziemlich laut und schreit meistens, aber das muss nicht immer der Fall sein, deswegen ist Überwachung ein Muss. (Manche Frettchen schreien auch wenn sie nicht verletzt wurden, oder sogar wenn sie die Angreifer sind. Glaub also nicht das der Lautere immer der Unterlegene ist.)
* Wenn ungebührliche Aggression auftritt, schnapp sofort den Angreifer mit der Hand, oder besser mit dem Mund und schüttle ihn sanft. Schimpfe ihn direkt danach laut. Anschliessend setze den Angreifer in seinen Käfig für eine Auszeit. Schlage ihn nicht, nicht mal ein kleiner Klaps auf die Nase, denn das würde ihn nur ängstigen und er ist bereits im Stress. Wenn schnappen, schellten und Auszeit nicht hilft, braucht er sicher noch etwas mehr Zeit um sich daran zu gewöhnen. Suche auch den Neuankömmling und versichere ihm das er sicher und geliebt ist.
* Wenn die Frettchen sich gegenseitig putzen, vorallem an den Ohren und am
Genick, so ist das ein Zeichen der Akzeptanz. Lass sie aber trotzdem nicht ohne Überwachung, bis Du völlig sicher bis, das sie sich friedlich vertragen.
Unglücklicherweise kommt es in sehr seltenen Fällen vor, das der Friede niemals einkehrt und für den Neuankömmling ein neues Zuhause gefunden werden muss. Natürlich wirst Du sichergehen wollen, dass das neue Heim ein verständnis- und liebevolles Heim ist, aber sorge auch dafür, das der zukünftige Besitzer über das Problem dieses Frettchens Bescheid weiss, auch wenn es nicht der Aggressor war. Es kann seine Beziehung zu anderen Frettchen beeinflussen. Du willst sicher nicht, das es damit endet von Haus zu Haus gereicht zu werden und nirgends mehr hin zu passen.
Manchmal fängt das erste Frettchen an depressiv zu werden, kurz nach dem das etablierte Frettchen und der Neuankömmling aufgehört haben sich zu bekämpfen. Vorallem, wenn es vorher ein "Einzelfrettchen" war. Frettchen Psychologie ist immer noch ein unentwickeltes Feld, aber die meisten Leute interpretieren das als Eifersucht oder Abneigung gegen das neue Frettchen. Sorge dafür das Du all Deinen Tieren viel Aufmerksamkeit schenkst, und gib dem depressiven Frettchen ein paar Monate um sich zu gewöhnen. Die Chancen stehen gut, dass es anfangen wird in dem neuen Frettchen eher einen Spielkameraden als einen Störenfried zu sehen. In extremen Fällen wirst Du Dich dazu überwinden müssen, nur ein Frettchen haben zu können und ein gutes Zuhause für das oder die anderen zu finden.
Quelle : http://www.ferretcentral.org  

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