Infos über Frettchen
Überlegungen vor der Anschaffung
Das Frettchen ist ein Raubtier. Vor allem beim Spiel kann es schon mal mehr oder weniger kräftig zubeißen. Kommen alle Familienmitglieder damit klar?
Frettchen werden in der Regel 8 - 10 Jahre alt. Manche werden sogar noch älter (bis zu 15 Jahre). Die Tiere sind für Kinder unter 10 Jahren ungeeignet, daher sollten die Eltern bereit sein, sich um die Pflege zu kümmern. Auch bei älteren Kindern muss die Pflege überwacht werden. Frettchen müssen ständig frisches Futter und Wasser zur Verfügung haben. Sind Sie für diese lange Zeit bereit, sich um das Tier zu kümmern und die Verantwortung zu übernehmen?
Bist Du bereit, Dich für 8-10 Jahre um Deine Tiere zu kümmern? Einzelhaltung ist Tierquälerei. Du musst also mindestens 2 Tiere aufnehmen. Die Tiere können krank werden. Hast Du genug Geld und bist dazu bereit, bei einem Tierarzt evtl. sehr viel Geld zu bezahlen? Es ist mit unter sehr schwierig, einen guten, Frettchenerfahrenen Tierarzt zu finden, längere Wege müssen in Kauf genommen werden Frettchen brauchen sehr viel Platz und Zeit. Hast Du Zeit, sie jeden Tag mehrere Stunden in der Wohnung laufen zu lassen und Dich dabei auch mit ihnen zu beschäftigen? Sie wollen mit Dir spielen, vielleicht auch mit Dir kuscheln. Frettchen sind sehr anhängliche und menschenbezogene Tiere, sie brauchen den Umgang mit Dir. Bist Du bereit, Deine Wohnung den Frettchen entsprechend Frettchensicher gestalten? Pflanzen sind oftmals giftig und die nicht-giftigen Pflanzen werden für´s Leben gern aus gebuddelt. Kannst Du damit umgehen? Einige Wohnungen weisen einen leichten Baustellencharme auf. Wenn man genug Spielzeug und Beschäftigungen für die Frettchen bereit stellt, bekommt die Wohnung ebenso einen Kinderzimmercharme. Frettchen sind eigenwillig wie Katzen. Wenn sie nicht möchten, dann werden sie auch nicht! Egal was!! Stört es Dich, dass auch mal ein Häufchen daneben geht? Das Einrichtungsgegenstände etwas leiden könnten? Frettchen werden kaum 100 %ig stubenrein, auch wenn sie brav aufs Klo machen, es wird immer wieder mal ein Haufen daneben gehen. Ebenso muss man auch immer wieder mit Protesthäufchen rechnen, die auch mal gerne auf dem Teppich oder vor einer Tür landen können.
1. Vermieter vorher fragen ob man Frettchen halten darf und im Mietvertrag Eintragen lassen .
2. Sich richtige Infos holen über Frettchen und nicht alles überstürzen . Das kann man im einen Forum , bei anderen Frettchenhalter , bei Frettchenhilfen oder bei einen guten Züchter .
3. Dann sich richtig überlegen ob man ältere Frettchen oder Welpen holen will , für Anfänger wären ältere Frettchen aus einer Frettchenhilfe besser . Warum fragt Ihr euch jetzt , ganz einfach : Ältere Frettchen sind schon erzogen , kastriert und so gut wie stubenrein . Welpen sind nicht erzogen(können auch toll zu beißen) , nicht kastriert , stubenrein(können aber auch welche sein) und haben Rüpelpahsen die für Anfänger sehr Schmerzhaft und zur Verzweiflung bringen kann . Wenn Sie noch nie Frettchen in Natur gesehen haben , erstmal zu einen Frettchenhalter , Frettchenhilfen oder guten Züchter in Eure Nähe suchen und ein Probeschnuppen Termin vereinbaren .
Welpen oder ältere Tiere
Welpen
Sind zwar noch etwas verspielter als erwachsene Tiere, allerdings versuchen sie auch noch alles zu essen: Hände, Füße, Arme, Beine, Gesichter usw. Das Klo wird noch nicht unbedingt als feste Einrichtung akzeptiert. Welpen benötigen noch sehr viel Erziehung und auch die Kastrationskosten werden noch auf den Besitzer zukommen, die regional stark schwanken.
Welpen landen leider oft in Tierhilfen bzw. müssen zum Züchter zurück, da der neue Besitzer mit den Tieren überfordert ist. Die wenigsten Neulinge wissen, dass doller zwicken meist eine Spielaufforderung ist und kein böse gemeinter Angriff.
Erwachsene Tiere
Erwachsene Tiere sind beinahe genauso verspielt wie Welpen, sind allerdings je nach Herkunft (z. B. von einer Tierhilfe) bereits gut erzogen, geimpft, kastriert und gechipt. Sie wissen, wo das Klo steht und wofür es benutzt wird. Auch das die Haut des Menschen nicht viel aushält, haben sie (hoffentlich) bereits gelernt und wissen genau, wie stark sie zwicken dürfen. Die Eingewöhnungszeit dauert nicht länger als bei den Welpen. Schon nach kurzer Zeit werden sich die Tiere zu hause fühlen.
Woher bekommt man Frettchen
Es gibt mehrere Möglichkeiten:
Tierheim und Frettchenhilfen
Wenn Ihr Abgabetieren ein neues schönes Zuhause bieten wollt seid Ihr bei Tierheimen und Frettchenhilfen genau richtig. In den Tierhilfen sitzen während der Sommermonate bis in den Herbst sowohl Welpen als auch erwachsene Tiere. Die Schutzgebühren für Abgabetiere können sehr unterschiedlich sein. Fragt einfach bei einer Tierhilfe in der Gegend an!
Abgabetiere sind genauso liebreizend und anhänglich wie Tiere vom Züchter. Sie werden sich genauso schnell an ihr neues Herrchen/Frauchen gewöhnen, können ebenfalls noch erzogen werden bzw. neues dazulernen wie Welpen. Entscheidet man sich für erwachsene Abgabetiere, so erspart man sich die – oftmals – schmerzhafte Erziehung und die Gewöhnung ans Katzenklo.
Züchter
Wenn es Welpen von einem Züchter sein sollen, dann sollte man darauf achten, dass man es mit einem seriösen Züchter zu tun hat und nicht mit einem Vermehrer, damit man gesunde und ausgeglichene Frettchen bekommt.
Woran man einen seriösen Züchter erkennen kann
Die Käfige sind sauber und stehen hell, die Tiere werden nicht auf Kleintierstreu gehalten, haben ein Frettchenklo. Hochwertiges Trockenfutter (das Trockenfutter ist dunkelbraun nicht bunt, alles andere ist auf den ersten Blick nicht zu erkennen) und sauberes Wasser stehen jederzeit zur Verfügung. Die Elterntiere beißen nicht! Welpen sollten zutraulich, neugierig und aufgeweckt sein. Die Augen sind klar, das Fell nicht verklebt. Sie sollten vor einer menschlichen Hand nicht zurück zucken sondern neugierig darauf zugehen und sie beschnüffeln, vielleicht sogar liebevoll knabbern! Die Welpen werden nicht vor der 10 – 12. Lebenswoche abgegeben und kennen dann bereits das Klo, die Tiere sind geimpft und evtl. gechipt. Der Züchter ist bereit, die Tiere zurück zu nehmen, sollte es zwischen Dir und den Tieren nicht klappen. Er nimmt seine Welpen auch zurück, wenn sie schon längere Zeit bei Dir waren und Du sie z. B. wegen eines Umzugs abgeben musst. Er sollte Dir genau sagen können, an welches Futter die Tiere gewöhnt sind und was sie bereits alles kennen. Die Tiere sollten an möglichst viel marktgerechte Nahrung gewöhnt sein und nicht nur mit einer Art Katzenfutter bzw. Fleisch oder Futtertieren gefüttert worden sein.
Privatleute
Werden ältere Tiere abgegeben, so ist es super, wenn diesen Tieren ein neues Heim geboten wird. Bei Welpen sollte man allerdings von Vermehren Abstand nehmen, die unkontrolliert ihre Frettchen vermehren und die Fähen mehrmals im Jahr decken lassen nur um Geld mit den Welpen zu machen. Zum Teil werden die Tiere dort, wegen ihrer Bissigkeit, sogar nur mit Handschuhen angefasst. Siehe Züchter
Zoohandlung, Baumarkt,...
Der Kauf von Tieren aus Zoofachhandlungen, Baumärkten, etc. ist abzulehnen, da Frettchen dort nicht artgerecht gehalten werden können und die Welpen meist zu früh von der Mutter getrennt wurden (teilweise mit 7 Wochen schon!, normal wäre 12 Wochen) und sie noch nicht alles von ihr gelernt haben. Dieses Defizit kann ein Leben lang anhalten. Sie sind meistens auch nicht gechipt und haben unter Umständen noch niemals einen Tierarzt gesehen. Außerdem wird durch den Kauf beim Zoofachhandel bzw. einem Vermehrer die Massenproduktion verstärkt.
Das Frettchen und seine Verwandten
Das Frettchen (Mustela putorius furo) ist wissenschaftlich gesehen eine domestizierte Unterart des Iltisses. Man nimmt an, dass es vom europäischen Waldiltis (Mustela putorius) abstammt. Iltisse sind Raubtiere und gehören wie Nerze und Hermeline zur Gattung der Erd- und Stinkmarder (Mustela). Relativ bekannte Verwandte des Frettchens sind Europäischer Nerz, Amerikanischer Mink, Iltis, Wiesel, Steinmarder und Baummarder.
Noch mehr Informationen zur Familie der Wieselartigen gibt es im Online-Tierlexikon.
Thema (4.5) Was bedeuten diese blauen Punkte in den Ohren meines Frettchens? Was ist das Eigentlich Marshall Farms (FM-Frettchen)
(Anm.d. Üb.: Dieser Teil ist nur für Amerika relevant)
Blaue Punkte an den Ohren
Wenn Dein Frettchen zwei blaue Punkte in sein rechtes Ohr eintätowiert hat, ist
es wahrscheinlich von Marshall Farms, einem grossen Züchter im Westen New Yorks.
Marshall Farms (MF) war das Thema mancher Kontroverse, weil sie genauso
Frettchen für Labors, wie auch als Haustiere verkaufen. Manche meinen das MF's
Bemühungen, Frettchen für den Laborgebrauch zu produzieren dazu führten, das
ihre Frettchen genetisch weniger gesund sind, aber es gibt keine eindeutigen
Beweise, die diese These unterstützen. Tatsächlich werden für verschiedene
Forschungsarten genetisch verschiedene Tiere benötigt.
Manche anderen Züchter markieren auch die Ohren ihrer Welpen mit Punkten, so das
ein tätowiertes Frettchen nicht unbedingt von MF kommen muss. Unabhängig davon
verdienen die Frettchen von Marshall Farms nicht weniger ein gutes Heim und
Liebe als ihre unmarkierten Artgenossen, was auch immer Deine Meinung über die
Gesellschaft, die sie schließen Gerüchte, sein mag.
Über Marshall Farms
Dr. Bruce Williams, DVM, sagt:
Es gehen neuerdings viele Gerüchte um, die die Frettchen von Marshall Farm
betreffen. Ich bin nicht sicher woher sie stammen, aber versuchen wir das Thema
zu beenden.
Sicher, die Frettchen von Marshall Farm entwickeln Krebs. Das tun alle
Frettchen. Wir wissen nichts über die häufigsten Gründe warum sich bei Frettchen
Tumore entwickeln - wir wissen, das sie sie am wahrscheinlichen im Alter von 4
bis 6 entwickeln, aber nicht warum. Aber es liegt sicher nicht in der
Verantwortung von Marshall Farm, wenn ein Frettchen, das sie vor zwei Jahren
verkauft haben, einen Tumor entwickelt. Nach meiner Kenntnis gibt es keine
vererbten "Fehler" bei Marshall Farms Frettchen. Verstehen Sie mich nicht
falsch. Ich weiss das Marshall Farms der grösste Züchter sowohl von Labor-
Frettchen als auch von Haustieren ist. Ich verschweige nicht die Verwendung von
Frettchen oder an anderen Tieren in Labors und verwende selbst keine. Aber ich
habe niemals Probleme mit Frettchen von Marshall Farms gesehen, die ich mit
Marshall Farms in Verbindung bringen könnte.
Jeff Johnston, ein Epidemiologie (also kein Frettchen Arzt), fügt hinzu:
Das grössere Risiko für so genannte "gen-verwandte" Tiere ist nicht Krebs, der
immer wieder in Verbindung mit MF Frettchen genannt wird, sondern
Infektionskrankheiten, da eine Mikrobe die ernsthaft infektiös bei einem Tier
ist, genauso infektiös für alle anderen sein wird. Und ich habe von keinen
Berichten gehört, das MF Frettchen anfälliger für Infektionskrankheiten sind als
andere Frettchen.
Ich glaube nicht, dass es genügend Anhaltspunkte gibt, um Marshall Farms zu
beschuldigen, Frettchen mit Genfehlern zu züchten. Ausserdem sind die
Informationen, die über MF Frettchen gesammelt werden, mittlerweile sicherlich
von den vielen Beschuldigungen beeinflusst. Das passiert immer wieder bei
epidemischen Untersuchungen von genetischen Krankheiten. Ein spezieller Defekt
erscheint zweimal in einer Famillie - vielleicht zufällig- und schon suchen die
Famille und ihre Ärzte danach.
Quelle : http://www.ferretcentral.org
Ist auf Englisch
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