Die 8 Frettchen aus dem Tierpark Lübeck von 06.08.2011
Die Frettchen waren wohl die vernachlässigsten Tiere, die wir aus dem Tierpark holen konnten. Da auf den Höfen keine Frettchen aufgenommen werden können, war es ein Problem, überhaupt Plätze zu finden. Dank der OG Düsseldorf der Tierbefreier e.V. fanden wir Plätze bei „Frettchen von Deich“, ein Glücksfall. Am 6.8.2011 holten Sabine und ihr Mann die Frettchen (eine Gruppe, bestehend aus 7 Tieren, sowie ein einzelnes Frettchen, alle 8 unkastriert) direkt in Lübeck ab. Am 9.8.2011 war der erste Tierarztbesuch von drei Frettchen, mit schlimmem Ergebnis. Der erste Eindruck bestätigte sich. „Opa“ Iltis hatte Hautpilz, eine Augenentzündung, war nicht kastriert, nicht geimpft oder gechipt, was bei allen acht Tieren der gleiche Fall war. „Oma“ Albino hatte eine Verkapslung oder einen Tumor im Unterleib. Ein Iltis Rüde hatte am Geschlechtsteil einen dicken Tumor, ob dieser schon gestreut hatte konnte man beim Tierarztbesuch noch nicht sagen.
Am nächsten Tag wurden die anderen fünf Frettchen tierärztlich untersucht, drei Rüden wurden kastriert. Der Iltis Rüde mit dem Tumor musste vor Ort eingeschläfert werden, es gab keine Hoffnung mehr. Es war vor lauter Schmerzen auch sehr aggressiv und biss nur um sich. Bei der Kastration der Albino Fähe wurde festgestellt, dass die Eierstöcke und Zitzen schon voller größerer Tumore waren. Sie wachte nicht wieder auf. Eine Iltis Fähe war in der 3.-4. Woche trächtig, sie wird die Jungen bekommen. Die Frettchen werden - soweit möglich - in gute Hände vermittelt.
Resumé von „Frettchen vom Deich“:
Alle Frettchen haben bei uns sofort Frischfleisch, ganze Futtertiere und Frettchen-Trockenfutter gut angenommen. Die trächtige Fähe hat leider vor der Geburt ihre Welpen verloren.
3 Rüden und 1 Fähe wurden kastriert, gechipt und geimpft. Nur bei dem alten Rüden „Opa“ ging es noch nicht, da er Milben und Entzündungen hatte, und jetzt ist er leider erstmal wieder aus der Ranz.
Opa geht es gut, nur hat noch immer kein neues Deckhaar. Er bekommt unterstützend ein Vitaminkonzentrat, damit sein Fell wieder nachwächst. Bei älteren Tiere dauert es eben alles etwas länger. Opa wird nicht kastriert, da wir nicht wissen ob er die Narkose überstehen würde, er bekommt deshalb einen Suprelorin-Chip eingesetzt. Dieser Chip hält so ca. 2 Jahre und verhindert, dass er in die Ranz kommt.
Die eine Fähe, die trächtig war, wird noch kastriert, gechipt und geimpft. Die 2 Fähen, die wir May und Marry getauft haben, kann man schon in die Hand nehmen, sie haben bereits Vertrauen zum Menschen aufgebaut. Opa ist auch ein ganz Lieber, und er hat hier bei uns sogar eine neue Freundin gefunden, die kleine Franziska, die ungefähr in Opa's Alter ist.
Die 2 Rüden, die jetzt Draken und Sharky heissen, haben noch kein Vertrauen zum Menschen gefasst. Das wird aber die Zeit alles noch bringen und wir sind bemüht für alle Frettchen ein schönes neues Zuhause zu finden.
Das Einzelfrettchen wurde kastriert, gechipt und geimpft. Er wurde bereits vermittelt, heißt jetzt Cookie und lebt (leider noch allein) in freier Wohnungshaltung mit 3 Katzen zusammen. 2 Vergesellschaftungsversuche hat er schon hinter sich gebracht und der Dritte kommt demnächst.
Da er bei der ersten Vergesellschaftung aus Angst nur geschrien hat, hat seine neue Besitzerin die Idee, ihn in eine ihrer bestehenden Frettchengruppen zu integrieren, wieder verworfen. Das wäre zuviel für ihn. Er hat einfach zu lange alleine gelebt.
Da es bei der zweiten VG – mit einer kleinen Fähe – dann schon etwas besser lief, geben wir und sein neues Frauchen die Hoffnung nicht auf, dass er doch noch versteht, dass sein „neues Leben“ noch viel schöner und aufregender wäre, wenn er es zumindest mit einem Frettchen-Kumpel teilen würde.
Sabine




























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