Krankheiten

 

Riechert, Maren (2005):
Untersuchungen ausgewählter Nierenkrankheiten beim Frettchen (Mustela putorius f. furo L. 1758)
Dissertation, LMU München: Tierärztliche Fakultät

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Abstract

Um Häufigkeit, Bedeutung und diätetische Ursachen veränderter Nieren beim
Frettchen zu erarbeiten, wurden die Nieren von 63 Heimtieren und 120 Labortieren
sonographisch untersucht und Fütterungsanalysen durchgeführt. Anatomische
Studien an gesunden Nieren wurden für den Vergleich mit den veränderten Nieren
angefertigt.
Die Untersuchungen zur Anatomie ergaben für das Frettchen Nieren vom einfachen
glatten und einwarzigen Typ. Des Weiteren konnten mithilfe von anatomischen
Präparationen, der Korrosionstechnik und sonographischen Untersuchungen 5 – 7
dorsale und ventrale Recessus pelvis in den Nieren der Frettchen dargestellt werden.
Die Niere der Frettchen gehört somit zu den Recessusnieren.
Bei 22 der 63 Heimtiere und bei 58 der 120 Labortiere wurden sonographisch
zystische Veränderungen der Nieren gefunden. Die Häufigkeit des Auftretens der
Zysten ist hier weitaus höher als in bisher beschriebenen Untersuchungen. Es
konnte anatomisch und histologisch eine Assoziation der Zysten mit den Recessus
pelvis gezeigt werden. Die Zysten waren in Anzahl, Lokalisation und Größe nicht mit
der PKD der Katze oder des Menschen vergleichbar. Die Befunde weisen auf eine
kongenitale Nierenkrankheit der Frettchen hin. Bei 37 der 63 Heimtiere stellte sich
das Nierenmark, ähnlich renalen Verkalkungen, hyperechogen, dar. Dieser Befund
konnte bei keinem der Labortiere im sonographischen Bild nachgewiesen werden. 4
Heimtiere und 1 Labortier hatten eine beginnende Hydronephrose, 2 der Tiere
wiesen zusätzlich einen Hydroureter auf. Eine Urolithiasis konnte bei keinem der
untersuchten Frettchen sonographisch dargestellt werden.
Nebenbefunde in der Histologie der Nieren der Labortiere waren Kalkablagerungen
in den Tubuli und kristalline Strukturen im Nierenparenchym, die sich sonographisch
nicht darstellten. Die Kalkablagerungen könnten ein Hinweis auf eine beginnende
renale Verkalkung sein. Die kristallinen Strukturen sind vermutlich
Harnsäureablagerungen.
Die Untersuchungen zur Fütterung der Heimtiere und Labortiere zeigten, dass die
Tiere generell eine Nährstoffüberversorgung aufwiesen. Dies galt vor allem für die
Energie-, Rohprotein- und Rohfettversorgung der Heimtiere. Die im sonographischen
Bild gefundenen vermuteten Verkalkungen des Nierenmarks der Heimtiere hängen
möglicherweise mit einer Kalzium- und Phosphorüberversorgung zusammen.

Dokumentenart: Hochschulschrift (Dissertation, LMU München) Keywords: Frettchen, Niere, Zysten, Verkalkung, Ernährung Dewey-Dezimalklassifikation: 500 Naturwissenschaften und Mathematik
500 Naturwissenschaften und Mathematik > 590 Tiere (Zoologie) Fakultäten: Tierärztliche Fakultät Sprache der Hochschulschrift: Deutsch Datum der mündlichen Prüfung: 15. Juli 2005 1. Gutachter/in: Reese, Sven URL dieser Metadatenseite: http://edoc.ub.uni-muenchen.de/archive/00004641/ URL des Dokumentes: http://edoc.ub.uni-muenchen.de/archive/00004641/01/Riechert_Maren.pdf URN des Dokumentes: urn:nbn:de:bvb:19-46412 MD5 Prüfsumme der PDF-Datei: 07152ba68e6df4e101a679679b7d82f2 Signatur der gedruckten Ausgabe: 0001/UMC 15055 ID Code: 4641

Hier ist der Link zur Seite http://edoc.ub.uni-muenchen.de/archive/00004641/

Feline Paravovirus oder auch Katzenseuche

Einleitung

Das feline Parvovirus ist der Erreger der ehemals bedeutendsten Viruserkrankung der Feliden, der felinen Panleukopenie oder auch „Katzenseuche“. Es wurde 1928 isoliert und 1965 erstmals durch Dr. Bob Johnson in einer Zellkultur gezüchtet (mit Material aus einem verendeten Leoparden).

Parvoviren sind die kleinsten unbehüllten DNA-Viren. Ihr Kapsid hat einen Durchmesser von 18 bis 22 nm und ikosaedrische Symmetrie. Die DNA liegt linear und im Einzelstrang vor. Zur Vermehrung sind Parvoviren auf bestimmte Wirtsenzyme angewiesen, z.B. benötigen sie Polymerasen der Wirtszelle zur Replikation ihres Genoms.

Wirte

Empfänglich sind alle Feliden, Viverriden (Schleichkatzen), Ursiden (Bärenartigen) und Procyoniden (Waschbären). Das Virus vermehrt sich ebenfalls, allerdings ohne Erkrankung, in Musteliden (Marder, Frettchen). Prinzipiell stellen alle Karnivoren (mit Ausnahme der Hyänen und Walrossartigen) ein Reservoir da.

Verwandte Viren

Die Familie der Parvoviridae umfasst weitere Gattungen, die sowohl viele Wirbeltierarten als auch Insekten infizieren. Aus dem felinen Parvovirus entwickelte sich durch Mutation Ende der 60er Jahre das Canine Parvovirus mit den Serotypen 1, 2a und 2b. Aufgrund dieser Verwandschaftsverhältnisse sind Katzen empfänglich für das Canine Parvovirus, wohingegen Hunde umgekehrt nicht am Felinen Parvovirus erkranken. Ein weiteres verwandtes Virus ist das Nerzenteritis-Virus (mink enteritis virus, MEV).


Zielgewebe

Da Parvoviren extrem kleine Viren sind, benötigen sie zur Vermehrung bestimmte in der S-Phase vorliegende Proteine. Sie sind also angewiesen auf mitotisch aktive Zellen. Bevorzugte Gewebe sind Knochenmark (hochgradige Leukopenie, reduzierte Immunabwehr), Krypten des Darmepithels (wässrig-blutige Durchfälle) und lymphatische Gewebe. Bei trächtigen Kätzinnen repliziert sich das Virus vor allem in der Kleinhirnrinde des Embryos, was bei neugeborenen Katzenwelpen zu Gang- und Koordinationsstörungen (Ataxie) führt, da die Granularschicht des Kleinhirns geschädigt und die Purkinje-Zellen zerstört werden. Da das Kleinhirn der Katze erst mit dem 9. Lebenstag vollständig entwickelt ist, können die o.g. Symptome auch bei postnatal infizierten Welpen auftreten (Bild). Heutzutage beobachtet man das Feline Ataxie-Syndrom nur noch selten, da der Großteil der Katzenpopulation geimpft ist und die Welpen durch maternale Antikörper geschützt sind.
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Symptomatik

Analog zu den befallenen Geweben kommt es nach einer Inkubationszeit von 5 bis 7 Tagen zu entsprechender Symptomatik. Die Tiere zeigen schwere, zum Teil blutige Durchfälle, die zu hochgradiger Dehydratation führen, und sind insgesamt matt und apathisch. Bei jungen Katzen beträgt die Mortalität über 90%. Während bei Katzenwelpen oft perakute Todesfälle auftreten, verläuft die Infektion bei älteren Katzen meist inapperent und symptomlos. Tiere, die die Erkrankung überleben, bleiben lebenslang immun.

Bekämpfung

Da es sich um ein unbehülltes Virus mit einer extrem hohen Tenazität handelt, gestaltet sich die Bekämpfung schwierig. Das Virus übersteht z.B. eine Hitzebehandlung von 80°C über 20 Minuten und auch saure Umgebungen mit einem pH-Wert von 3, Austrocknung, Fäulnis und Kälte. Die meisten Detergenzien sind nutzlos. Wirksame Desinfektionsmittel sind Formalin, NaOH, , Glutaraldehyd und NaClO. In der Umwelt bleibt das Virus selbst nach Jahrzehnten noch infektiös, die indirekte Übertragung spielt eine wichtige Rolle. Selbst in Katzenflöhen wurde bereits Virus nachgewiesen.

Textquellen:

* Skriptum der speziellen Virologie der Haustiere Institut für Virologie der Tierärztlichen Hochschule Hannover, 2007
* Virusinfektionen der Katze, Prof. Dr. DDr. h.c. Marian C. Horzinek, 1999

Quelle: www.fsbio-hannover.de

Mink Enteritis Virus (MEV)

oder auch Aleutenkrankheit der Nerze (Hypergammaglobulinämie),Nerzenteritis, feline und canine Parvovirose (Katzenseuche/Panleukopenie)

Die Aleutenkrankheit der Nerze wird durch Parvoviren hervorgerufen und von Nerzen oder latent erkrankten Frettchen übertragen. In seltenen Fällen können Frettchen klinisch erkranken, allerdings ist es weder bei Nerzen noch bei Frettchen möglich gegen die Aleutenkrankheit zu immunisieren.

Die Erreger der Nerzenteritis, ebenfalls Parvoviren, weisen eine sehr große Ähnlichkeit mit felinen Parvoviren auf, so dass in Fachkreisen diskutiert wird, ob es sich hier eventuell um ein und dasselbe Virus handeln könnte. Frettchen sind für diese Erkrankung jedoch nicht empfänglich. Nur gelegentlich wurden intrauterine Infektionen vermutet, die Missbildungen bei ungeborenen Tieren hervorrufen können.

Die typische Parvovirose mit starkem Durchfall und Erbrechen, wie sie vor allem bei Hunde- und Katzenwelpen auftritt wird bei Frettchen nicht beschrieben. Ob überhaupt eine Empfänglichkeit für canine und feline Parvoviren und damit die Notwendigkeit zur Impfung besteht ist unklar.

Quelle: www.idt-direct.de

Outbreaks der Aleuten Disease Virus (ADV)

http://translate.google.de/translate?hl=de&sl=en&u=http://www.miamiferret.org/fhc/aleutian.htm&sa=X&oi=translate&resnum=2&ct=result&prev=/search%3Fq%3DAleutian%2BDiseas%2BVirus%26hl%3Dde%26client%3Dfirefox-a%26rls%3Dorg.mozilla:de:official%26hs%3Dcsi

http://translate.google.de/translate?hl=de&sl=en&u=http://www.weaselwords.com/page/ferret_art014.php&sa=X&oi=translate&resnum=4&ct=result&prev=/search%3Fq%3DAleutian%2BDiseas%2BVirus%26hl%3Dde%26client%3Dfirefox-a%26rls%3Dorg.mozilla:de:official%26hs%3Dcsi

http://translate.google.de/translate?hl=de&sl=en&u=http://exoticpets.about.com/cs/ferrets/a/aleutiandisease.htm&sa=X&oi=translate&resnum=1&ct=result&prev=/search%3Fq%3DAleutian%2BDiseas%2BVirus%26hl%3Dde%26client%3Dfirefox-a%26rls%3Dorg.mozilla:de:official%26hs%3Dcsi

 

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